Gott hatte ...

... die Erde erschaffen und beschloss sich auszuruhen. Er blickte auf seine Arbeit und bemerkte ein tiefes Loch an einem Ort. Das ist der Ort, an dem sich heute die Masuren befinden. Gott beschloss, die Vertiefung im Boden zu füllen, aber er hatte nichts. Deshalb nahm er verschiedene Materialien mit den Händen aus aller Welt. Er baute Hügel aus Bergfelsen und Steinen. Er brachte den Lehm aus dem Flachland und Sand aus der Wüste. Der Lehm und der Sand bildeten den masurischen Boden. Gott erschuf die masurischen Moore aus einem Teil der riesigen Sümpfe. Er teilte den großen Urwald in viele kleinere Wälder auf. Aus Ländern, die reich an unterirdischen Schätzen sind, nahm er einen Teil der Eisenerz- und Torfvorkommen. Viele Male fassten seine Hände Wasser und gossen es in Hohlräume. So entstanden zahlreiche Seen. Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche masurische Landschaft.

Oder so?

Vor langer Zeit lebte eine schöne Riesin im masurischen Land, die eine Kette aus prächtigen Perlen um den Hals trug. Wer diese Perlen einmal sah, vergaß seine Sorgen. Ein junger Riese verliebte sich in diese schöne Riesin und wollte sie heiraten, aber sie lehnte ihn ab und begann, weil sie ihm nicht traute, vor dem Riesen wegzulaufen. Bei der Flucht riss die Perlenkette, die Perlen sprangen über die ganzen Masuren und verwandelten sich in Seen. Da, wo eine ganze Perle fiel, entstanden kreisförmige Seen. Wo die Perle beim Sturz zerbrach, entstanden Seen mit unregelmäßigen Konturen.