Wer mit dem Zug nach Masuren fährt, muss vielleicht in Iława umsteigen. Er wird den schön renovierten backsteingotischen Bahnhof bewundern und, neugierig geworden, vielleicht vor die Bahnhofstür treten, und nichts sehen. Die Stadtmitte ist gut zwanzig Minuten entfernt .. es würde sich allerdings lohnen...

Die Mühle

Am Fluss Iławka steht eine Wassermühle aus dem neunzehnten Jahrhundert, die noch an die sehr viel ältere der Kreuzritter erinnert. Früher, wenn im Fluss das Wasser nicht so schnell floss, musste der Müller aufhören, seine Arbeit auszuüben. Das war die schlechteste Zeit für den Müller und die Einwohner, weil sie kein Mehl hatten. Der Müller wollte eine Windmühle bauen, aber er hatte nicht genug Geld. Seit einiger Zeit wurde er von dem Teufel beobachtet, der ihm die Lösung seinen Problemen zeigte. Der Teufel half dem Müller, das Geld zu erwerben, aber natürlich nicht uneigennützig, die Zahlung war: seine Seele. Der Müller stimmte zu, aber die Windmühle musste innerhalb einer Nacht erbaut werden. Der Teufel arbeitete fleißig. Er sammelte die Steine und baute sorgfältig die Windmühle. Am Morgen war es fast fertig. Der Müller empfand Angst und wollte den Teufel bei der Arbeit stören. Er schob einen Mühlstein ins Wasser. Der Teufel versuchte ihn um jeden Preis retten, aber das gelang ihm nicht. Er war wütend, weil er betrogen wurde. Der Teufel zerstörte die Windmühle. Einer der Steine der Windmühle erschlug den Müller. Die ältesten Leute nennen das den „Stein von dem Müller“.

Bis heute kann man in der Nacht beobachten, wie der Teufel auf den Steinen tanzt.

Iława

Ilawa liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 45 Kilometer südöstlich von Kwidzyn (Marienwerder) und 61 Kilometer südwestlich von Olsztyn (Allenstein). Durch Iława fließen zwei Flüsse: die Iławka und die Tynwałd.

Eine bewegte Geschichte

In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts werden die Solidarność- Aktivisten wie Antoni Macierewicz, Bronisław Geremek, Ryszard Kalinowski, Tadeusz Syryjczyk und Jan Samsonowicz in der Strafanstalt in Iława interniert.
Am 23. Januar 1945 wird Iława von der Roten Armee besetzt. Die Stadt wird zerstört. Dann kommt sie zu Polen.
1948 werden die meisten Deutschen vertrieben.
Während des Zweiten Weltkrieges gibt es hier Arbeitslager und Straflager für die Gefangenen aus Stuhm (Sztum).
1920: Volksabstimmung. 95 % der Einwohner will zu Preußen gehören.
1706: ein großer Teil von Iława wird durch einen Brand zerstört.
1628 marschieren die Schweden in Iława ein.
Seit 1525 gehört die Stadt zum Herzogtum Preußen.
Ab 1454 gehört Iława zum Deutschordensstaat.
1317: Iława erhält das Stadtrecht. In den ältesten Dokumenten erscheinen die anderen Namen der Stadt wie: Ylavia, Ilow themptonikalis, Deutsch Ilow, Deutsch Ylaw und Ylow.
1305: erste Erwähnung Iławas. In diesem Jahr gründete der Christburger Komtur Sieghard von Schwartzburg eine neue Ansiedlung.